Erhitzt, erschöpft und erleichtert – so begegnete man denjenigen, die den „Sommernachtstraum“ mitgestaltet haben, nach der erfolgreichen Premiere am Dienstagabend (4. Juni). Schultheater und Orchestermusik auf ganz hohem Niveau hatten die Akteure hier geboten.
Das Wetter hatte man nicht planen können. Obwohl auch das denkbar ist, denn bereits seit dem vergangenen September arbeiteten viele kreative und talentierte Köpfe daran, in Adelsheim ein weiteres hochwertiges Kulturangebot zu bieten. Dass es kurz vor den Aufführungen tatsächlich hochsommerlich warm wurde – eigentlich passte es vortrefflich zum Stück. Immerhin setzt der Titel von William Shakespeares Klassiker diesen Rahmen.
Neben dem dampfigen Sommerwetter ließen die volle Kraft der Bühnenstrahler und das herbeigeströmte Publikum die Temperaturen in der „Großen Aula“ in die Höhe steigen. Es waren aber auch die Schauspieler, die dem Publikum mit intensivem und leidenschaftlichem Spiel einheizten. Witzige Wortwechsel und die lebendige Inszenierung stimmten gut überein mit dem heiteren Verwirrspiel um Liebeszauber und Schelmerei.
Ergänzend zu den Szenen, teils auch parallel dazu, begeisterten die EBG-Musik-Talente: Orchester, Chor und das Gitarrenensemble gaben Felix Mendelssohn-Bartholdys Vertonung des „Sommernachtstraums“ zum Besten.
In der viel zu schnell herbeigeeilten Pause genossen die Besucher erfrischende Getränke und wunderbar angerichtete Appetithappen des Fördervereins der Schule.
Höhepunkt der zweiten Hälfte, und den Zuhörern sicherlich am vertrautesten, war der weltberühmte Hochzeitsmarsch des Mendelssohn-Bartholdys. Die Aula erfüllt von diesen Klängen, die Bühne gefüllt mit dem gesamten Ensemble – es war der begeisternde Abschluss eines echten kulturellen Höhepunktes am EBG. Der stehende Applaus hatte größte Berechtigung.
Besonders erfreulich ist, dass manche Schülerinnen und Schüler in solchen künstlerischen Betätigungen selbstbewusste, schillernde Seiten von sich zeigen, die im Fachunterricht so nicht bei jedem hervortreten. Manchen bietet die große Bühne eine Freiheit, die sie im Klassenzimmer nicht zu ergreifen wagen. Insofern sind das Theater und die Musik zwei ganz wesentliche, den Charakter stärkende Kulturbeiträge, deren Wert nicht zu überschätzen ist. Kultur gefällt nicht nur (den Zuschauern), sie nützt auch (den Darstellern und Musikern). Gut, dass man das am EBG schätzt. (Text: jpw; Fotos: jpw, me)