Das "Adelsheimer Modell" ist ein einzigartiges Bildungsangebot in Baden-Württemberg. Dieses Angebot kommt Kindern in ihrer individuellen, ganzheitlichen Entwicklung entgegen. Denn nach Klasse 6 entscheiden die Eltern, ob ihre Kinder die Klasse 7 und 8 innerhalb von zwei (klassisches G8-Modul) oder von drei Jahren durchlaufen.
In Klasse 5 und 6 werden alle Schülerinnen und Schüler gemäß G8 unterrichtet. Am Ende von Klasse 6 wird ausgehend von der Klassenkonferenz und Beratungsgesprächen eine Empfehlung seitens der Schule ausgesprochen. Hierbei wird nicht nur auf das persönliche Lernvermögen geachtet, sondern vor auf allem die persönliche, emotionale und soziale Entwicklung der Jugendlichen in der Phase der Pubertät. Hieraus ergibt sich ein Bild, ob die Schülerin oder der Schüler bereits entsprechend in ihrer bzw. seiner Reife gefestigt ist und sich ein adäquates Lernverhalten entwickelt hat, oder ob eine Ausdehnung der Mittelstufe auf drei Jahre der gesamtheitlichen Entwicklung eher entgegen kommt.
Damit erhält das EBG mit seinem Progymnasium in Klasse 5 und 6 die klassische Orientierungsstufe und bietet durch das dreijährige Modell weiterhin die Durchlässigkeit und einen erleichterten Übergang von Hauptschule, Realschule, Schulen mit besonderen Bildungsformen, ebenso wie für Schülerinnen und Schüler aus anderen Bundesländern, in das Gymnasium. So werden auch die weiteren Einrichtungen des EBG einbezogen: das Internat des Eckenberg-Gymnasiums spielt für die Aufnahme von Quereinsteigern in den dreijährigen Mittelstufenzug (Adelsheimer Modell-Zug) eine wichtige Rolle.
Die curricularen Anforderungen in beiden Differenzierungsstufen (zwei- bzw. dreijährig) sind identisch, d.h. pädagogische und didaktische Grundbedingungen sind bei beiden Zügen die Bildungsstandards der Klassen 7 und 8. Im dreijährigen Zug findet zusätzlich eine intensivere pädagogische Förderung im didaktischen, methodischen und sozialen Bereich statt.
Ziel des Adelsheimer Modells ist es, die beiden Stufen auf ein gemeinsames, vergleichbares Niveau heranzuführen. Beide Züge werden in Klasse 9 wieder in den in Baden-Württemberg gängigen G8-Zug eingegliedert.
Zur gleichen Zeit wie die Wahl zwischen acht und neunjährigem Gymnasium findet auch die Profilwahl statt. In der Orientierungsstufe werden im Vorfeld die Interessen und Begabungen von Schülerinnen und Schülern festgestellt, entwickelt und gefördert. So wird in den ersten beiden Jahren ein gestärkter Musikunterricht durchgeführt, sondern auch das praxisnahe Fach Naturphänomene unterrichtet und eine „AG Leben“ angeboten. Dadurch erhalten die Schülerinnen und Schüler bereits erste Einblicke und die Entscheidung zwischen den beiden ProfilZügen des EBG (Klasse 7 bis 10) wird erleichtert. Auf der einen Seite steht hier das traditionelle Musikprofil, das durch spezifischen Instrumentalunterricht unterstützt wird. Auf der anderen Seite können die Schülerinnen und Schüler das NWT/UProfil wählen: Hier wird das naturwissenschaftlichexperimentelle Profil unter das fächerübergreifende Leitthema „Umweltforschung/Umwelttechnologie" gestellt.