„Die Serie habe ich durchgesuchtet!“ Diese Begeisterung über Streaming-Angebote ist heute oft zu hören. Oder – schon immer zu hören: „Nach Schokolade (oder Chips oder Sport) bin ich voll süchtig!“ So sagt man das eben. Dass eine Sucht nicht so harmlos ist, wie es klingen mag, lernten unsere Sechstklässler im Rahmen der Suchtprävention.
In der Woche nach den Faschingsferien stand ein Schultag im Zeichen der Suchtvorbeugung. Diese Zeit gestalteten zwei Lehrerinnen unseres dreiköpfigen Präventionsteams (Bianca Kaiser, Vanessa Lutz, Christoph Opitz). Aufgeteilt ist das Programm in einen Informations- und einen Präventionsblock:
- Süchte sind so vielfältig, dass sich der Begriff kaum endgültig definieren lässt. Zu unterscheiden sind beispielsweis stoffgebundene Süchte (z.B. Alkohol) von stoffungebundenen Süchten (z.B. Arbeit). Merkmale von Süchten sind steigende Intensität des Konsums (immer mehr ist notwendig), unbezwingbares Verlangen nach dem Suchtmittel oder körperliche bzw. seelische Folgen. Besprochen wurden außerdem die Unterscheidung von Drogen und Suchtmitteln sowie die vielfältigen Einflüsse, die zu einer Sucht führen.
- Der Präventionsaspekt gewinnt seit zwei Jahren eine besondere Bedeutung: die bislang ungekannte Pandemie verlangt uns viel ab. Gerade junge Menschen benötigen in Krisensituationen Halt und ein stärkendes Umfeld. Als „Seelentankstellen“ beschreibt die Suchtprävention Gruppen wie Vereine oder Freundeskreise. Durch das zentrale Merkmal der Absonderung von Gemeinschaften ist aber bei vielen diese Tankstelle versiegt. Einer Sucht vorzubeugen bedeutet also: (neue) Energiequellen suchen. Aus den Schülerreihen kamen hierzu Tipps wie neue Hobbys suchen oder Sportangebote über Onlinekurse wahrzunehmen.
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Die Schülerinnen und Schüler setzen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema auseinander. So zogen sie zu Beginn unterschiedliche Suchtsymbole aus einem Sack. Der darin zu findende Kalender signalisierte, dass auch Arbeit zur Sucht werden kann. Nach der Spielvorlage „Wer bin ich?“ waren weitere Süchte zu erraten; in Rollenspielen konnte nachempfunden werden, wie es ist, zum Rauchen gedrängt zu werden – oder eben „Nein“ zu sagen. Das ist nicht für alle einfach, aber einfach für alle wichtig.
Wer es schafft, „nein“ zu sagen, der weiß, dass er stark ist. (Text: jpw, Foto: vl)