Fertig: Köpfle und Böhm verlassen das EBG - Eckenberg-Gymnasium Adelsheim

Fertig: Köpfle und Böhm verlassen das EBG

Diesmal begannen die Sommerferien besonders spät, und doch muss der letzte Tag im Schuljahr kommen, der für manchen auch der letzte an der Schule war: Am Eckenberg-Gymnasium Adelsheim bedeutete der letzte Pausengong für Robert Böhm auch den Neuanfang an einer anderen Schule, für Peter Köpfle das Ende des Berufslebens.

Robert Böhm wird seine fachliche und pädagogische Arbeit nach den Sommerferien am Matthias-Grünewald-Gymnasium in Tauberbischofsheim fortführen. Nach seinem Referendariat an eben der Schule, an die er nun zurückkehrt, unterrichtete er seit dem Schuljahr 2014/15 Englisch, Deutsch und Sport am EBG. „Sie haben sich bei uns nicht nur schnell eingelebt – Sie haben mit angepackt. In vielen essenziellen Bereichen, die oft im Hintergrund laufen“, hielt Martin Klaiber Rückschau. „Jetzt haben Sie sich entschieden, zu gehen – näher an den Wohnort, an eine Eliteschule des Sports. Ihr Herz schlägt für den Sport – das sieht man in Ihrem Engagement im Jugendsport, in Ihrer eigenen sportlichen Laufbahn, und zuletzt beim RatsRun Möckmühl zusammen mit dem Kollegium.“ Martin Klaiber dankte ihm „als Ruhepol, als Stütze, als einer, der sich nie wegduckte, und einer, der für klare Worte bekannt ist.“

In diesem Sinne wünschte Robert Böhm der Schule einen klaren Plan für die Zukunft und zahlreiche Unterstützer für alle Vorhaben. Der Abschied fiel ihm erklärtermaßen und sichtlich schwer. Er sei sehr dankbar für die schöne Zeit am Eckenberg-Gymnasium und der Wechsel falle ihm äußerst schwer: „Es ist eine Entscheidung für die Familie und nicht gegen das EBG.“ Von seinen Fachschaften bekam der Liebhaber der internationalen Fußball- und Fankultur natürlich Trikots zum Abschied überreicht, die ihn an sein Kollegium und seine Wurzeln am Eckenberg erinnern sollen.

Ein Referendar verabschiedet seinen Mentor

Mit dem Ende des Schuljahres 2024/25 endet auch eine langjährige Lehrerlaufbahn am Eckenberg-Gymnasium. Peter Köpfle tritt nach 25 Jahren Schuldienst in Adelsheim in den Ruhestand. Für eine besondere Verabschiedung sorgte der deutschlandweit bekannte Lehrer „Herr Schröder“.

Peter Köpfle hatte rasch nach dem Abitur alle Weichen auf den Schuldienst gestellt. Sein Examen, das er nach dem Studium in Mannheim erlangte, fiel allerdings in eine Zeit des absoluten Einstellungsstopps. „Der Einstellungslage sei angespannt, haben die immer gesagt“, entlarvte er im Rückblick die sprachlichen Fallstricke der Politik. Gezwungenermaßen fand er zunächst Anstellung in einem großen pädagogischen Verlag, verdingte sich auch als Volkshochschuldozent, ehe er schließlich 1995 als Lehrer in Walldürn eingestellt wurde. Über eine kurze Rast am GTO Osterburken gelangte er ab 2000 für den Rest seiner Laufzeit ans EBG, das er als Multimediaberater und Netzwerkverwalter sowie als Abteilungsleiter (ab 2009) mitgestaltete.

Er habe, so Peter Köpfle selbst, als Lehrer und auch als Abteilungsleiter, sehr schnell gelernt, dass Ämter oder etwa Verwaltungsnetzwerke nicht immer nachvollziehbar agieren. Schulleiter Martin Klaiber meinte hierzu: „Du hast mir mit einer Klarheit und Ruhe vermittelt, die nicht zu ändernden Tatsachen zu akzeptieren.“ Lobend hob er zudem die jahrelange Oberstufenberatung hervor. Alle Regularien, Bedingungen und Berechnungen zur Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife zu erfassen und Schülern beratend zu erläutern, lasse sich „nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln“, bemaß Martin Klaiber diese verantwortungsvolle Aufgabe. Neben anderen Tätigkeiten erforderte auch ein zweiter großer Arbeitsbereich hohe Verantwortung: Der Schulsanitätsdienst wurde seit über zwanzig Jahren und bis zuletzt von Peter Köpfle geleitet. Dutzende Schülerinnen und Schüler absolvierten Erste-Hilfe-Kurse und sind immer wieder auch im Schulalltag gefordert, anderen beizustehen.

"Bestes Kollegium!"

Neben Deutsch, Französisch und Wirtschaft war der Politikunterricht seine große Leidenschaft. Demokratie leben und ihre Werte pflegen, das war Peter Köpfle stets wichtig. So war es ihm eine besondere Freude, den jüngst geäußerten Dank eines ehemaligen Schülers an das zur Verabschiedung versammelte Kollegium weiterzugeben: „Sie haben uns immer ermutigt, kritikfähige und selbstbewusste Mitglieder der Gesellschaft zu werden.“

Eine besondere Verabschiedung hatte sich Axel Busch, enger Freund und langjähriger Kollege, einfallen lassen. Er hatte einen ehemaligen Referendar eingeladen, den der Pensionär vor 23 Jahren als Mentor betreute: Der bundesweit bekannte Comedian „Herr Schröder“ stand plötzlich auf der Bühne und erzählte aus dem Nähkästchen der Lehrer. „Von dir, lieber Peter, habe ich Stoff für drei Bühnenprogramme gelernt“, scherzte er – wie immer augenzwinkernd. Es war eine freudige Wiederbegegnung, die Anlass für manche Anekdote war.

Nach einem von den Fachschaften vorgetragenen, umgedichteten Chanson („Der Peter“) zum Abschluss richtete Peter Köpfle einen besonderen Dank an das Kollegenpaar Axel Busch und Miriam Hellmuth, die ihm sehr wichtige und enge Freunde geworden seien, und gerade auch außerhalb der Schule Ausgleich boten. Aber auch den Rest des Kollegiums schloss Peter Köpfle ein: „Ich habe einige Schulen kennengelernt in meiner Laufbahn. Ihr seid – und das ist nicht nur so gesagt – mit Abstand das beste Kollegium, das man sich wünschen kann!“

Die Pläne, die Peter Köpfle künftig verfolgen wird, sind nach seinen Angaben noch offen. Aber in jedem Falle spielen seine Frau, die zwei Söhne und die zwei Enkel darin eine zentrale Rolle.

Der Verabschiedete versprach, beizeiten ans EBG zurückzukehren. Eine erste Gelegenheit könnte die Feier des 60-jährigen Jubiläums am 10. Oktober dieses Jahres sein. (Text, Fotos: jpw)