Rund 200 Unfälle gibt es jährlich an den Bahnübergängen der Deutschen Bahn. 50 davon enden tödlich!
Viele diese Unfälle gehen auf Fehlverhalten zurück: Unaufmerksamkeiten, Leichtsinn, Mutproben - die Ursachen sind unbegrenzt. Die Fünft- und Sechstklässler des Eckenberg-Gymnasium wurden hierüber am Donnerstag, den 14. April, aus erster Hand informiert. Im Zuge des Konzepts der Gewaltprävention am EBG war Thorsten Kniehl von der Bundespolizei Heilbronn eingeladen. In einer offenen Gesprächsrunde berichteten Schülerinnen und Schüler zunächst von eigenen Erfahrungen am Bahnsteig. Etliche Schüler waren bereits Zeugen von massiven Drängeleien, unvorsichtigen Spielen und leichtfertigen Regelüberschreitungen - auch und gerade, wenn Züge einfahren.
Auf seinen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifend bündelte Kniehl Themenschwerpunkte und klärte über Gefahren und Folgen solchen Fehlverhaltens auf. Stets stand dabei im Mittelpunkt: Die Gefahr für Leib und Leben müsse ausgeräumt werden. Also: Regeln einhalten! Es müsse aber nicht immer zum Schlimmsten kommen, so der Bundespolizist weiter. Schon wenn der Lokführer gezwungen sei, eine Notbremsung durchzuführen, weil jemand übers Gleis läuft, könne weitreichende Folgen nach sich ziehen: Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr sei eine Straftat, Schadensersatzforderungen könnten auf den Verursacher zukommen, sollte durch die Notbremsung jemand verletzt werden (umherfliegende Gepäckstücke, Stürze).
Neben solchen Gefahren nutzte Kniehl auch die Gelegenheit, auf die massiven finanziellen Schäden der Sachbeschädigungen an Bahneigentum hinzuweisen. Bei über 20.000 Beschädigungen entstünden 30.000.000 Euro Schaden - Geld, das nicht zuletzt alle zu zahlen hätten, etwa durch erhöhte Fahrpreise.
"Habt Mut, andere auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen", appellierte er zuletzt. "Das ist viel mutiger, als zu drängeln, Gleise zu überschreiten oder irgendwelche Mutproben zu machen."