Obstbaum-Schnittkurs in Seckach-Zimmern am 10. März 2018. Am vergangenen Samstag fand in Zimmern ein Obstbaum-Schnittkurs statt. Das Land Baden-Württemberg hat in Zimmern einige Flurstücke mit dem Ziel einer Naturschutzwidmung erworben. Die Streuobstwiese mit 60 regionaltypischen Sorten in der Wolfsklinge ist vom Landesschulzentrum für Umwelterziehung (LSZU) Adelsheim gepachtet und wird für die pädagogische Weiterbildung und Aktionen zum Thema Streuobst genutzt. Matthias Jurgovsky vom Landschaftserhaltungsverband Neckar-Odenwald-Kreis e. V. dankte Studiendirektor Theo Prestel vom LSZU, dass der Schnittkurs auf der Fläche durchgeführt werden durfte.
Obstbaum-Schnittkurs in Seckach-Zimmern am 10. März 2018. Am vergangenen Samstag fand in Zimmern ein Obstbaum-Schnittkurs statt. Das Land Baden-Württemberg hat in Zimmern einige Flurstücke mit dem Ziel einer Naturschutzwidmung erworben. Die Streuobstwiese mit 60 regionaltypischen Sorten in der Wolfsklinge ist vom Landesschulzentrum für Umwelterziehung (LSZU) Adelsheim gepachtet und wird für die pädagogische Weiterbildung und Aktionen zum Thema Streuobst genutzt. Matthias Jurgovsky vom Landschaftserhaltungsverband Neckar-Odenwald-Kreis e. V. dankte Studiendirektor Theo Prestel vom LSZU, dass der Schnittkurs auf der Fläche durchgeführt werden durfte.
Der Streuobstanbau in Baden-Württemberg hat eine besonders lange Tradition. Deshalb gibt es bei uns auch noch eine große Vielfalt mit mehreren hundert Sorten gegenüber einem Dutzend im Erwerbsobstbau. Genau deshalb ist der Erhalt der Obstwiesen so wichtig. Außerdem sind das Insektensterben und der Verlust der Biodiversität in aller Munde. Hier kommt den Streuobstwiesen eine besondere Bedeutung als extensiv genutzter Lebensraum für Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Fledermäusen und Vögeln zu. Wichtig ist auch die Bestäubungsleistung v. a. durch Insekten.
Der LEV bekommt immer wieder Anfragen von Obstwiesenbesitzern zum Schnitt alter Obstbäume und zur Pflege der Wiesen unter den Bäumen. Deshalb hat sich der LEV gemeinsam mit der Fachwartvereinigung für Obst- und Gartenbau Neckar Odenwald zum Ziel gesetzt, entsprechendes Wissen zu vermitteln. Jurgovsky begrüßte den Vorsitzenden Lothar Maier aus Mosbach und den Fachwart Elmar Herberich aus Hardheim-Rüdental.
Herr Maier erklärte den Teilnehmern den Aufbau einer typischen Obstbaumkrone und beantwortete Fragen zum Baumschnitt. Zu unterscheiden ist der Erziehungsschnitt in den ersten zehn Jahren eines Baumes, gefolgt vom Instandhaltungs- oder Erhaltungsschnitt bei Bäumen in der Ertragsphase bis zum Verjüngungsschnitt in der Altersphase eines Baumes. Anschließend zeigte Elmar Herberich den Interessierten die verschiedensten Werkzeuge und gab Empfehlungen zur Wundbehandlung. Da alle Bäume auf der Wiese 1990 gepflanzt wurden, sind alle in der Ertragsphase. Die Teilnehmer durften sich unter fachlicher Anleitung selbst am Erhaltungsschnitt versuchen.
Es ist wünschenswert, dass so viele Streuobstwiesen wie möglich erhalten bleiben bzw. wieder ein paar mehr dazukommen, um dem Verlust an Sortenvielfalt entgegenzuwirken. Heute kann man in den Supermärkten nur noch ca. sechs Sorten erwerben. Es gibt aber viele 100 Sorten. Unter den alten Sorten gibt es auch Sorten, die besonders für Allergiker geeignet sind, wie z. B. der „Berner Rosenapfel“.
Gut zu wissen:
In steileren Muschelkalkhängen und im Neckartal waren Streuobstbäume eine Folgekultur für die Weinbergnutzung, die aufgrund der Reblaus Anfang des 20. Jahrhunderts stark eingeschränkt war.
Die Streuobstwiese fungiert als wichtige klimatische Ausgleichsfunktion im Siedlungsraum.
Bundesweiter Rückgang an Fläche für Streuobstwiesen von 1,5 Mio. ha in den 50er Jahren auf 300-400 Tsd. ha heute.