„Himmler“ – eigentlich ein ganz normaler Nachname. Aber doch anders als Müller, Meier, Schulze. Wie es sich mit dem Nachnamen „Himmler“ lebt und welche Last es ist, Nachfahrin eines solchen Menschenrechtsverbrechers zu sein, davon erzählte dessen Großnichte Katrin Himmler am 25. März an unserer Schule.
Die Interessensgemeinschaft „Herz statt Hetzte NOK“ veranstaltet aktuell eine Schulfilmreihe mit Katrin Himmler. In diesem Zusammenhang werden in der Region zwei Filme mit anschließender Gesprächsrunde gezeigt: „Meine Familie, die Nazis und ich“ (von Chanoch Ze´evi) sowie „Der Anständige“ (von Vanessa Lapa).
Am Eckenberg-Gymnasium hatten alle Neunt- und Zehntklässler die Gelegenheit, den Film des israelischen Dokumentarfilmers Ze´evi zu sehen. Nachfahren verschiedener NS-Verbrecher erzählen darin, wie sie von ihrer Familiengeschichte erfahren haben und mit Betroffenheit, Schuld und Verantwortung umgehen.
Die Zuschauer zeigten sich beeindruckt und ihre Fragen zeugten von viel Interesse: Wurden Sie wegen des Namens gemobbt? Welche Bedeutung hat Ihre Familiengeschichte für Sie? Was würden Sie Ihrem Großonkel sagen, wenn Sie ihn treffen könnten? Das, davon ist Katrin Himmler überzeugt, brächte gar nichts, da ein so überzeugter Nazi gar nicht in der Lage gewesen wäre, eine reflektierte Position einzunehmen.
Katrin Himmler (selbst erst 22 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus geboren) verdeutlichte, wie sehr Vergangenes die Gegenwart bestimmt und wie ein jeder seine Familiengeschichte in sich trägt. Wenngleich die jüngeren Generationen keine Schuld am Nationalsozialismus tragen, so müssen sie sich doch ihrer Verantwortung über den richtigen Umgang damit bewusst sein.
Bereits im letzten Jahr kooperierte unserer Schule mit der Interessengemeinschaft „Herz statt Hetze NOK“. Damals hatte die Filmemacherin Mo Asumang ihren Film „Die Arier“ vorgestellt und mit den Schülern über Rassismus gesprochen und wie man ihm begegnen kann. Wie zuletzt war auch dieses Mal das Interesse der Schüler groß; es war eine wichtige, und noch immer sehr notwendige Begegnung. Den Film kann man auch im Internet sehen! (jpw)