„Internet Wars - Möge das Wissen mit dir sein!“ Diese Hoffnung konnte am Eckenberg-Gymnasium erfüllt werden.
In zahlreichen Veranstaltungen wurden Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen in der vergangenen Woche über unterschiedlichste Aspekte von Internet und Sozialen Medien informiert. In diesem Zusammenhang hatte das Eckenberg-Gymnasium am Mittwoch, den 28.11., auch Eltern und Kollegen zu einem Informationsabend eingeladen.
„Internet Wars - Möge das Wissen mit dir sein!“ Diese Hoffnung konnte am Eckenberg-Gymnasium erfüllt werden. In zahlreichen Veranstaltungen wurden Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen in der vergangenen Woche über unterschiedlichste Aspekte von Internet und Sozialen Medien informiert. In diesem Zusammenhang hatte das Eckenberg-Gymnasium am Mittwoch, den 28.11., auch Eltern und Kollegen zu einem Informationsabend eingeladen.
Unter der Leitfrage „Insta, Snaps und Flames – Kennen Sie die Medienwelt der Jugendlichen?“ erklärten Referenten aus drei Generationen den interessierten Zuhörern, mit was für Inhalten und Applikationen viele Jugendliche teils sehr viel Freizeit verbringen und worauf man achten sollte.
Die allgemeine Einführung in die Thematik übernahm Oberstudienrätin Nadine Lindner. Sie hat die gesamte Projektwoche organisiert und ist nicht nur aus diesem Grunde mitten in der Thematik. Die Tatsache, dass Smartphones aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind, war sicherlich niemandem neu. Die bewusste Spiegelung des eigenen Verhaltens aber zeigte, jeder einzelne Nutzer verschärft die Auswirkungen des Digitalisierungs-Phänomens: alles filmen und knipsen, Erlebnisse in sekundenschnelle verbreiten, sich in Selfies präsentieren und inszenieren, kurzfristiges Wissen oberflächlich „googeln“ – viele der Anwesenden kannten das sicher von sich selbst. Kann man von seinen Kindern etwas anderes erwarten und einfordern?
Die Referentin betonte dabei ein wichtiges Moment: Die Elterngeneration kann vermutlich nicht mehr ohne Smartphones sein, aber sie weiß noch, wie es ohne war!
Inhalte können auch "ungeeignet" sein
Das kann Christian Kowatschitsch von sich und seinen Altersgenossen nicht behaupten. Als „Medienagent“ hatte er während der Woche gemeinsam mit anderen Mitschülern die Fünft- und Sechstklässler über „Social Media“ aufgeklärt und seine Sichtweise an die Besucher des Informationsabends weitergegeben. Neuntklässler wie er kennen ein Leben ohne dauernde Erreichbarkeit und die vielen nützlichen Großartig- und Kleinigkeiten von Smartphones nicht. Kalender, Taschenrechner, Musikspieler, Telefon- und Adressbuch, Fotoapparat, Telefon. „Das hätte man früher alles in einen Rucksack packen müssen“, erklärte Christian seine Sicht auf die Dinge, „und jetzt passt es in die Hosentasche“. Dass jede Seite zwei Medaillen hat, ist natürlich auch ihm klar.
Er warnte daher vor der Kostenfalle durch „In-App-Käufe“. Schlafstörungen, ausgelöst durch die blauen Wellenlängen der Bildschirme, benannte er ebenso als Gesundheitsgefährdung wie das nicht seltene Cyber-Mobbing. Kaum schützen könne man sich zudem vor „ungeeigneten Inhalten“, also etwa gewalthaltigen, sexuell aufgeladenen oder pornographischen Darstellungen. Etwa jeder zweite Nutzer zwischen 14 und 20 wurde schonmal ungewollt mit derlei Inhalten konfrontiert, ergänzte Nadine Lindner. Das ist also die Hälfte der Klassen 8 bis Jahrgangsstufe 2!
Achtung: Straftatbestand
Fachmann für Vorfälle dieser Art war der dritte Referent: Polizeioberkommissar Günther Ebert vom Polizeirevier Buchen. Was vielen möglicherweise gar nicht klar ist: Allein das Zeigen pornographischer Inhalte, etwa den Mitschülern in der Pause (was mancher vielleicht für einen „Dumme-Jungen-Streich“ hält), erfüllt einen Straftatbestand. Auch nicht strafmündige Jugendliche unter 14 Jahren können sehr wohl angezeigt werden. So geschehen im Dienstbereich Eberts.
Man könne übrigens niemanden wegen Cybermobbings, also dauerhafter Anfeindungen im Internet, anzeigen, da dies kein Straftatbestand sei. Der Präventionsbeamte betonte aber, dass sehr wohl damit verbundene Handlungen strafbar seien: Belästigungen, Beleidigungen, Bedrohungen, Verleumdungen, Ehrverletzung. In solchen Fällen sollten Eltern unverzüglich die Polizei einschalten!
Es ging an diesem Abend insbesondere darum, ein Bewusstsein für verantwortliches Verhalten im Internet zu wecken. Nicht kriminell, aber doch karriereschädigend kann etwa die Selbstdarstellung in Sozialen Medien sein. Nadine Lindner sensibilisierte dafür, die öffentlich zugänglichen Profile in einer Weise darzustellen, die nicht zum Nachteil gereicht. Laut einer Studie hätten 15% aller befragter Unternehmen bereits Bewerber aufgrund von Informationen abgelehnt, die sie über Profile und Soziale Medien ermitteln konnten. Dass das Internet „nie vergisst“, sollte auch Schülern klar sein.
Tipps
Abschließend fasste Nadine Lindner zusammen, was Eltern beachten könnten und sollten. Zu allererst: „Lassen Sie Ihre Kinder nicht alleine!“ Wichtig sei ein gesundes Vertrauensverhältnis zwischen Kindern und Eltern. Kinder müssten Verunsicherung und Ängste ausdrücken können und melden. Alle Sozialen Medien lassen zu, Profile nur privat zugänglich zu machen. Geeignet könnten außerdem Suchmaschinen für Kinder sein, die vor ungeeigneten Inhalten schützen: www.fragfinn.de, www.blindekuh.de. Polizeiliche Informationen mit zahlreichen Broschüren: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/medienkompetenz/.Medienkompetenz vermittelt auch www.klicksafe.de.
Die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer wünschte sich Günter Ebert als Multiplikatoren, damit auch diejenigen Eltern informiert sind, die an diesem Abend die Gelegenheit zu dieser Infoveranstaltung nicht nutzen konnten.
Achja, was ist nun „Insta, Snaps und Flames“? Googeln Sie mal. Noch besser: Fragen Sie Ihre Kinder! (jpw)