Anfang Juni fanden die landesweiten „N!-Tage“ statt. Hier sind Gruppen und Institutionen aufgerufen, Ideen und Projekte für eine nachhaltige Zukunft zu gewinnen und umzusetzen. In Zusammenarbeit mit dem Landesschulzentrum für Umwelterziehung (LSZU) nahmen die Fünftklässler unserer Schule teil.
„Nachhaltigkeit“ - dieser abstrakte Begriff bedeutet: Es muss noch lange für alle etwas übrigbleiben. Also: ökonomisch, ökologisch und sozial bewusst handeln und verbrauchen. Ist der Aufwand für die Fertigung angemessen? Entsteht der Natur durch dieses Produkt ein Schaden? Verdienen die Arbeiter, die das Produkt herstellen, genug für die Familie?
Konkretisiert wurde das an drei Stationen. Da gab es mit einfachen Mitteln (ökonomisch) ein Futterhäuschen zu bauen, das Vögeln die Nahrungssuche erleichtert. Auf einer Förster-Führung durch den Eckenberg-Wald gab es viele Hinweise auf Nützlinge und Schädlinge. Die veränderten klimatischen Bedingungen seien auch hier bereits deutlich zu spüren, sagte Förster Jochen Lutz. „Die Buchen, die ihr hier seht, wird es in ein paar Jahren hier nicht mehr geben.“
Den Aspekt „sozial bewusst handeln“ erklärte Lehrerin Petra Kallis an der Station „Schokolade“ gemeinsam mit Nadja Schneider, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) am LSZU macht. Fast die Hälfte des Kaufpreises einer Tafel konventionell vertriebener Schokolade erhielten die Supermärkte, mehr als ein Drittel strichen wenige Weltkonzerne ein. Von einem Euro komme bei den Kakaobauern nur 6 Cent an. „Das ist nicht fair!“, stellten die Schüler fest. Zahlreiche Siegel geben Auskunft über die Produktionsbedingungen.
Am nachhaltigsten ist es, „einfach“ weniger zu konsumieren: Hochwertige Kleidung länger tragen, statt mit jeder Mode Altes auszumisten; Handys nutzen, bis sie kaputt sind, statt immer die neuste Generation des Geräts zu haben; kurze Transportwege den langen vorziehen etc.
Abschließend fanden sich alle drei Klassen in einer Waldhütte ein, um einen Eintopf zu genießen, serviert in Schüsseln aus Weizenkleie. Leider weichte das schnell verrottende Material auch schnell auf. Aber lieber eine zweite Schüssel davon nehmen, als Wegwerfgeschirr aus Plastik. Sicher wirkt nicht nur diese Erfahrung „nachhaltig“. (jpw)