Brigitte Molitor ist zum 1. Oktober in den Ruhestand gegangen. Eine Abschiedsfeier vor den Herbstferien war Anlass, auf fast 20 Jahre an unserer Schule zurückzublicken. Ausschweifende Worte und „Lobhudeleien“, das hatte sie vorher betont, wollte sie aber gar nicht hören. Dem folgte man weitgehend, so verdient jedes Lob auch gewesen wäre.
Schulleiter Martin Klaiber hatte zur Verabschiedung eine Dankesurkunde gestaltet. „Wenn das Land schon keine Urkunden für angestellte Lehrkräfte übergibt, möchte doch ich Dank und Anerkennung aussprechen.“ Er habe nie zuvor jemanden kennengelernt, der mit so großer Begeisterung an eine Sache herangehe – und dranbleibe. „Diesem Wirbelwind kann sich keiner entziehen.“
Neben dem engagierten Fachunterricht war ihr immer die Zusammenarbeit und Gestaltung gemeinsam mit Schülern wichtig. So hatte sie viele Jahre Schülerzeitung "Schmierzeddl" betreut und seit dem Neubau des Forums die Cafeteria-AG geleitet. In jeder Pause ist der meist von Schülerinnen und Schülern bewirtete „blaue Würfel“ Anlaufstation für viele. Im Zuge des großen EBG-Anbaus brachte sie sich zudem maßgeblich in die Schülerbibliothek ein. An vielen Stellen wird sie künftig fehlen; da Brigitte Molitor stets in Teams arbeitete, konnten sich ihre Nachfolger aber bereits in anstehende Aufgaben einarbeiten.
Ihre Fachschaften Chemie und Französisch verabschiedeten sich bei „chère Brigitte“ mit einem gemeinsam vorgetragenen und natürlich auf sie umgeschriebenen Lied. Großartige Kollegialität und ein immer offenes Ohr sind nur zwei Merkmale, die das Kollegium vermissen werde, hieß es.
„Dass jemand fast 20 Jahre lang an jedem Schultag von Würzburg nach Adelsheim pendelt, sagt sehr viel über unsere Schule und über Brigitte aus“, fasste Personalratsvorsitzender Toni Börner zusammen. Nach eigenen Berechnungen der Verabschiedeten verbrachte sie tatsächlich ein halbes Jahr im Auto: „Nicht mein Wohnzimmer, aber mein Esszimmer war es schon!“
Um zum eigenen Abschied ebenfalls nicht zu viele Worte zu sagen, setzte sich Brigitte Molitor lieber an den Steinway-Flügel. Begleitet von Istvan Koppanyi spielte sie drei Stücke; zuletzt und symbolisch: „The Train Running“. Für alle Fahrten, Wege und Pläne wünscht die Schule stetigen Rückenwind und alles Gute. (Text und Foto: jpw)